CDC-Impfstoffgremium wird Hepatitis B und Kinderpläne im Zuge eines Führungswechsels neu bewerten

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Der Impfstoffberatungsausschuss des Centers for Disease Control and Prevention (CDC), der Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP), soll am 4. und 5. Dezember zusammentreten. Auf der Tagesordnung stehen Schlüsselthemen wie Hepatitis-B-Impfprotokolle, Impfpläne für Kinder und Erwachsene sowie Impfkontaminanten.

Neue Führung, neue Richtung?

Das diesjährige ACIP-Treffen unterscheidet sich von früheren Iterationen. Im Juni ersetzte Gesundheits- und Sozialminister Robert F. Kennedy Jr. alle 17 amtierenden Mitglieder durch 12 ernannte Personen, von denen viele seine zuvor geäußerte Skepsis gegenüber Impfstoffen teilen. Diese Veränderung in der Zusammensetzung des Ausschusses wirft Fragen über die künftige Ausrichtung der US-amerikanischen Impfpolitik auf.

Die Hepatitis-B-Debatte: Geburtsdosis auf dem Prüfstand

Das Komitee wird den Hepatitis-B-Impfstoff erneut prüfen, insbesondere die Praxis, die erste Dosis bei der Geburt zu verabreichen. Die ACIP verschob eine Abstimmung zu diesem Thema im September mit der Begründung, dass weitere Diskussionen über die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs erforderlich seien. Eine Entscheidung könnte im Dezember fallen.

Im Mittelpunkt der Debatte steht die Frage, ob eine Verzögerung der Geburtsdosis gerechtfertigt ist, wenn die Mutter negativ auf Hepatitis B getestet wurde. Befürworter halten das für ein unnötiges Risiko, während Gesundheitsbehörden vor potenziell verheerenden Folgen warnen. Senator Bill Cassidy, Vorsitzender des Senatsausschusses für HHS, stellt fest, dass vor der Einführung des Impfstoffs im Jahr 1991 jährlich bis zu 20.000 Babys an Hepatitis B erkrankten. Heute ist diese Zahl auf unter 20 Fälle pro Jahr gesunken.

Experten wie Dr. Sean O’Leary betonen die Schwere der Infektion: Bei einem Neugeborenen, das mit Hepatitis B infiziert ist, besteht eine Wahrscheinlichkeit von 90 %, eine chronische Erkrankung zu entwickeln, und 25 % davon werden daran sterben. Das Virus kann sich auch durch sexuellen Kontakt, gemeinsame Nadeln und sogar Alltagsgegenstände wie Rasierer verbreiten und zu Leberversagen, Krebs und Tod führen.

Impfplan für Kinder wird derzeit überprüft

Das ACIP wird auch den allgemeinen Impfplan für Kinder und Erwachsene besprechen. Obwohl keine konkreten Abstimmungen geplant sind, wurden Bedenken hinsichtlich möglicher Änderungen geäußert. Die frühere CDC-Direktorin Susan Monarez sagte aus, dass Kennedy Pläne zur Änderung des Zeitplans ohne ausreichende Belege angedeutet habe.

Kennedy betont, dass die Überprüfung des Zeitplans für die Wiederherstellung des Vertrauens der Öffentlichkeit in die Wissenschaft von entscheidender Bedeutung sei. Kritiker wie Dr. Paul Offit vom Children’s Hospital of Philadelphia befürchten jedoch das Gegenteil: dass die Untergrabung des Vertrauens in bestehende Protokolle zu sinkenden Impfraten und vermehrten Krankheitsausbrüchen führen könnte.

Schadstoffe: Ein unklarer Fokus

Auf der Tagesordnung steht auch eine Diskussion über Impfkontaminanten. Einzelheiten zu diesem Aspekt bleiben vage, verdeutlichen jedoch einen Bereich, der im Bereich der Impfstoffsicherheit ständiger Prüfung unterliegt.

Das bevorstehende ACIP-Treffen stellt einen entscheidenden Zeitpunkt für die Impfpolitik der USA dar. Die von den neu ernannten Mitgliedern beeinflussten Entscheidungen des Ausschusses werden in den kommenden Jahren die Art und Weise beeinflussen, wie Impfstoffe verabreicht und wahrgenommen werden.