Psoriasis, eine chronische Hauterkrankung, von der Millionen Menschen betroffen sind, ist oft von Missverständnissen umgeben. Über die körperlichen Beschwerden hinaus sind Menschen mit Psoriasis häufig mit falschen Überzeugungen konfrontiert, die durch Missverständnisse aufrechterhalten werden. Dieser Artikel klärt gängige Mythen auf und liefert evidenzbasierte Fakten, um ein genaues Bewusstsein zu fördern und Stigmatisierung zu reduzieren.
Psoriasis ist nicht ansteckend
Einer der hartnäckigsten Mythen besagt, dass Psoriasis durch Kontakt übertragen werden kann. Das ist falsch. Psoriasis ist eine immunvermittelte Krankheit, das heißt, sie entsteht durch ein überaktives Immunsystem, das zu einem schnellen Wachstum von Hautzellen führt. Es wird nicht durch eine Infektion, einen Virus oder ein Bakterium verursacht und kann daher nicht auf andere übertragen werden.
Psoriasis erstreckt sich über die Haut hinaus
Viele betrachten Psoriasis ausschließlich als eine Hauterkrankung. Es handelt sich jedoch um eine systemische entzündliche Erkrankung, die den gesamten Körper betrifft. Personen mit Psoriasis haben ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Psoriasis-Arthritis, metabolisches Syndrom, Angstzustände, Depressionen und entzündliche Darmerkrankungen. Bei einer wirksamen Behandlung geht es nicht nur um die Reinigung der Haut; Es geht darum, diese umfassenderen Gesundheitsrisiken zu mindern.
Hygiene verursacht keine Psoriasis
Die Vorstellung, dass Psoriasis auf mangelnde Hygiene zurückzuführen ist, ist falsch. Während eine gute Hygiene wichtig ist, um die Symptome in den Griff zu bekommen (die Haut sauber und mit Feuchtigkeit versorgt zu halten), ist die Erkrankung selbst auf eine Funktionsstörung des Immunsystems zurückzuführen. Scharfe Reinigungsmittel und längere heiße Bäder können die Symptome verschlimmern, indem sie die Haut austrocknen. Sanftes, warmes Wasser und eine gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung sind der Schlüssel.
Stress und Psoriasis: Eine komplexe Beziehung
Stress verursacht keine Psoriasis, kann aber Schübe auslösen. Der Zusammenhang ist bidirektional: Psoriasis selbst kann ein erheblicher Stressfaktor sein. Stressbewältigung durch Übungen wie Meditation, Bewegung und soziale Unterstützung ist von entscheidender Bedeutung, aber kein Heilmittel.
Psoriasis sieht nicht immer gleich aus
Das klassische Bild roter, schuppiger Stellen trifft nicht auf jeden zu. Bei Personen mit dunklerem Hautton kann Psoriasis als dunklere, verdickte Flecken erscheinen, manchmal ohne erkennbare Rötung. Aufgrund dieser Unterschiede kommt es bei farbigen Menschen häufiger zu Fehldiagnosen.
Psoriasis ist beherrschbar, nicht heilbar
Derzeit gibt es keine Heilung für Psoriasis, sie ist jedoch gut behandelbar. Eine Vielzahl von Therapien, von topischen Cremes bis hin zu systemischen Medikamenten, können die Symptome wirksam lindern und die Lebensqualität verbessern. Zu den Behandlungszielen gehören die Linderung der Symptome, die Beseitigung von Läsionen und die Vermeidung von Komplikationen.
Genetik und Psoriasis: Das ist keine Garantie
Während Psoriasis häufig in Familien auftritt, ist die Genetik nicht deterministisch. Nicht jeder mit einer Familienanamnese wird die Krankheit entwickeln. Lebensstilfaktoren wie Rauchen erhöhen das Risiko erheblich. Der Verzicht auf Tabakkonsum ist besonders für genetisch veranlagte Menschen von entscheidender Bedeutung.
Das Essen zum Mitnehmen
Psoriasis ist eine komplexe Autoimmunerkrankung, die ein genaues Verständnis erfordert. Es ist nicht ansteckend, ist nicht auf mangelnde Hygiene zurückzuführen und erstreckt sich über die Haut hinaus. Obwohl es nicht heilbar ist, ist es mit der richtigen Behandlung gut beherrschbar.
Quellen: National Psoriasis Foundation, American Academy of Dermatology, Mayo Clinic.
Expertenmeinung: Dr. Sanober Pezad Arzt, zweifach zertifizierter Dermatologe, spezialisiert auf integrative und ganzheitliche Dermatologie
