Das Hinzufügen von Proteinpulver zum Kaffee, eine Praxis, die heute als „Proffee“ bekannt ist, hat sich als bequeme Möglichkeit zur Steigerung der täglichen Proteinaufnahme durchgesetzt. Um die Machbarkeit zu testen, wurde ein einmonatiges Experiment mit drei verschiedenen Proteinquellen durchgeführt: Erbse, Molke und einer pflanzlichen Mischung. Ziel war es, einen täglichen Proteinbedarf von 66 Gramm zu decken, ohne die übliche Kaffeeroutine zu stören. Die Ergebnisse? Gemischt, aber insgesamt funktioniert das Konzept – mit Einschränkungen.
Die Protein-Herausforderung: Warum sie wichtig ist
Viele Menschen, insbesondere Menschen mit einem aktiven Lebensstil oder diätetischen Einschränkungen, haben Schwierigkeiten, ausreichend Protein zu sich zu nehmen. Protein ist für die Muskelregeneration, das Sättigungsgefühl und die allgemeine Gesundheit unerlässlich. Proffee bietet einen möglichen Workaround, indem es Protein direkt in eine bestehende Gewohnheit integriert: den Kaffeekonsum. Dies ist besonders nützlich für diejenigen, die keine Lust oder Schwierigkeiten haben, Proteinshakes zuzubereiten oder proteinreiche Lebensmittel in jede Mahlzeit zu integrieren.
Versuchsaufbau: Drei Pulver, zwei Mal
Das Experiment umfasste abwechselndes Proteinpulver im Morgen- oder Nachmittagskaffee. Die drei getesteten Pulver waren:
- Reines Erbsenprotein (Ritual Essential Protein Daily Shake 18+): Mit Vanillegeschmack, 20 g Protein pro Portion.
- Pure Whey Protein (Optimum Nutrition Gold Standard 100 % Whey): Double Rich Chocolate, 24 g Protein pro Portion.
- Pflanzenproteinmischung (organisches, geschmacksneutrales veganes Proteinpulver): Erbse, brauner Reis und Chiasamen, 21 g Protein pro Portion.
Ziel war es zu messen, wie sich Proffee auf das Sättigungsgefühl, das Energieniveau und die Mischbarkeit auswirkt.
Aufschlüsselung von Woche zu Woche
Woche 1: Probleme mit Erbsenprotein
Das Hinzufügen von Erbsenprotein zum Morgenkaffee erwies sich als schwierig. Das Pulver verklumpte leicht, selbst beim Schütteln, und veränderte den Geschmack des Kaffees erheblich. Auch wenn der Hunger zunächst verschleiert wurde, blieb der Energiecrash am Nachmittag unverändert.
Woche 2: Auswirkungen des Erbsenproteins am Nachmittag
Die Umstellung auf Nachmittagsproffee mit Erbsenprotein führte zu einem erhöhten Sättigungsgefühl, wobei in einem Fall mehrere Stunden lang das Essen vergessen wurde. Das Energieniveau wurde immer noch nicht merklich gesteigert, aber der Hunger wurde unterdrückt.
Woche 3: Mischbarkeit der Molke vs. Geschmack
Molkenprotein ließ sich weitaus gleichmäßiger vermischen als Erbsenprotein. Allerdings übertönte der starke Schokoladengeschmack den Kaffee und machte ihn weniger genießbar. In einem Fall wurden leichte Verdauungsbeschwerden festgestellt.
Woche 4: Geschmacksneutrales Pflanzenprotein versagt
Das geschmacksneutrale Pflanzenprotein ließ sich gut mischen, hatte aber einen unerwünschten, kräuterigen, fast salzigen Geschmack, der den Kaffee ungenießbar machte. Es wurden keine signifikanten Veränderungen des Hungers oder der Energie beobachtet.
Das Urteil: Bequemlichkeit mit Kompromissen
Proffee ist eine praktikable Methode zur Steigerung der Proteinaufnahme, erfordert jedoch eine sorgfältige Pulverauswahl. Molkenprotein ließ sich am einfachsten mischen, obwohl sein Geschmack aufdringlich war. Erbsenprotein war schwer zu mischen, während das geschmacksneutrale Pflanzenprotein einfach unangenehm war. Das Experiment zeigt, dass Bequemlichkeit mit Kompromissen einhergeht: Geschmack und Konsistenz können stark beeinträchtigt werden.
Letztendlich kann Proffee dabei helfen, die Proteinziele zu erreichen, aber es ist entscheidend, ein schmackhaftes Pulver zu finden. Das Experiment legt nahe, dass weitere Tests mit verschiedenen Marken und Geschmacksrichtungen erforderlich sind, um diese unkonventionelle Methode zur Proteinergänzung zu optimieren.
