Neue Regeln für Studienkredite definieren „Berufsabschlüsse“ neu und lösen Kontroversen aus

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Das US-Bildungsministerium (DoEd) schlägt erhebliche Änderungen bei der Berechtigung zum Studienkredit vor und schränkt die Definition dessen ein, was einen „Berufsabschluss“ ausmacht. Die im One Big Beautiful Bill Act dargelegte Änderung wird den Zugang zu Bundeskrediten für viele gesundheitsbezogene Bereiche einschränken und ihn für andere ausweiten. Der Schritt hat zu Gegenreaktionen von Berufsverbänden und Pädagogen geführt, die vor einem möglichen Arbeitskräftemangel und Gerechtigkeitsproblemen warnen.

Was ändert sich?

Nach den vorgeschlagenen Regeln qualifizieren sich nur die folgenden als „Berufsabschlüsse“ mit höheren Kreditlimits (50.000 USD/Jahr, insgesamt 200.000 USD):

  • Apotheke (Pharm.D.)
  • Zahnmedizin (D.D.S. oder D.M.D.)
  • Veterinärmedizin (D.V.M.)
  • Chiropraktik (D.C. oder D.C.M.)
  • Jura (L.L.B. oder J.D.)
  • Medizin (M.D.)
  • Optometrie (O.D.)
  • Osteopathische Medizin (D.O.)
  • Podologie (D.P.M., D.P. oder Pod.D.)
  • Theologie (M.Div. oder M.H.L.)

Entscheidend ausgeschlossen sind Bereiche wie Krankenpflege, Arzthelferausbildung, Physiotherapie, Ergotherapie, öffentliche Gesundheit und Sozialarbeit. Die Standardkreditlimits für diese Programme bleiben bei 20.500 $/Jahr und insgesamt 100.000 $. Das DoEd lässt außerdem das Grad PLUS-Programm auslaufen und vereinfacht die Rückzahlungspläne für Studiendarlehen.

Warum ist das wichtig?

Diese Neudefinition ist nicht nur bürokratisch; es hat Konsequenzen für die reale Welt. Die Einschränkung des Kreditzugangs könnte Studenten davon abhalten, höhere Abschlüsse in wichtigen, aber oft unterbezahlten Gesundheitsberufen anzustreben. Die Änderung kommt zu einer Zeit, in der die USA bereits mit einem kritischen Mangel in der Krankenpflege, dem öffentlichen Gesundheitswesen und anderen Bereichen konfrontiert sind – insbesondere in ländlichen und unterversorgten Gemeinden.

Das DoEd behauptet, dass die Änderungen die „nicht nachhaltige“ Aufnahme von Studienkrediten eindämmen und verhindern werden, dass Studierende Schulden für Abschlüsse mit begrenztem Verdienstpotenzial aufnehmen. Kritiker argumentieren jedoch, dass dadurch die wesentliche Rolle dieser Berufe für die öffentliche Gesundheit und den Zugang zur Gesundheitsversorgung außer Acht gelassen wird.

„In einer Zeit, in der das Gesundheitswesen in unserem Land mit einem historischen Mangel an Pflegekräften und steigenden Anforderungen konfrontiert ist, gefährdet die Einschränkung des Zugangs von Pflegekräften zu Mitteln für die Hochschulausbildung die Grundlagen der Patientenversorgung“, sagt Jennifer Mensik Kennedy, Präsidentin der American Nurses Association.

Pushback und Bedenken

Die Association of Schools and Programs of Public Health (ASPPH) gehört zu den Gruppen, die sich aktiv gegen die Änderungen aussprechen. Sie argumentieren, dass die Definition von „professionell“ umfassend und nicht einschränkend sein sollte. Weitere Bedenken sind:

  • Programmschließungen: Eine gekürzte Finanzierung könnte zur Schließung einiger Studiengänge führen.
  • Privatkredite: Studierende können gezwungen sein, teurere Privatkredite aufzunehmen.
  • Auswirkungen auf die Gleichstellung: Die Änderungen könnten sich unverhältnismäßig stark auf Studierende aus unterrepräsentierten und wirtschaftlich benachteiligten Verhältnissen auswirken.

Das DoEd besteht darauf, dass es sich bei der Neudefinition lediglich um eine „interne“ Unterscheidung der Kreditlimits und nicht um eine Abwertung nicht einbezogener Berufe handelt. Viele Angehörige der Gesundheitsberufe sind jedoch anderer Meinung und sehen darin eine absichtliche Untergrabung ihres Fachgebiets.

Breiterer Kontext

Die Veränderungen gehen einher mit umfassenderen Veränderungen im Ansatz der Regierung zur öffentlichen Gesundheit. Jüngste Ernennungen, wie die Ernennung von Dr. Ralph Lee Abraham zum stellvertretenden Hauptdirektor des CDC, haben Bedenken hinsichtlich der Beeinflussung der Politik durch den Impfwiderstand geweckt. In Kombination mit Kürzungen bei CDC und USAID deuten die Kreditbeschränkungen zusätzlich auf einen möglichen Abbau der öffentlichen Gesundheitsinfrastruktur hin.

Nächste Schritte

Es wird erwartet, dass das Bildungsministerium bald eine Bekanntmachung über die vorgeschlagene Regelsetzung (NPRM) veröffentlicht. Die Öffentlichkeit hat die Möglichkeit, Kommentare über das Federal eRulemaking Portal einzureichen. Dies ist ein entscheidender Moment für die Beteiligten, ihre Bedenken zu äußern und das Endergebnis zu gestalten.

Die langfristigen Auswirkungen dieser Änderungen bleiben ungewiss, aber die unmittelbaren Auswirkungen werden wahrscheinlich eine abschreckende Wirkung auf die Einschreibung in viele wichtige Gesundheits- und öffentliche Gesundheitsprogramme haben.